Videos auf Instagram oder Facebook werden gern angesehen - vorausgesetzt, sie sind gut gemacht und ihre Botschaft ist erkennbar. Bei der Buchwerbung können von den Autor*innen selbst gedrehte Videos einen tollen Einblick in den Inhalt und Nutzen ihres Buches vermitteln und so den Kaufanreiz beim Zuschauer verstärken. Wenn da nur nicht die Hürde wäre, sich vor die Kamera zu stellen und zu sprechen - und am Ende kommt womöglich ein verwackeltes, schlecht ausgeleuchtetes Handyvideo mit undeutlichem Ton dabei raus, das man gar nicht gern zeigen möchte.
Unsere Autorin Rositta Beck gibt Ihnen gute Tipps, wie Ihr Video gelingt. Es braucht ein Basisequipment und die Bereitschaft, sich ein wenig in die Technik einzuarbeiten - dann können Sie sehr gute Ergebnisse erzielen.
Frau Beck, welche technische Basis-Ausrüstung empfehlen Sie?
Einen leistungsstarken PC, gute Software für die Videoaufnahme und den Schnitt wie Camtasia, eine Webcam wie die Logitech C930e, ein gutes Mikrofon wie z. B. das Meteor Samsung und ausreichende Beleuchtung, beispielsweise das Neewer Ringlicht mit Stativ.
Vieles kann sogar über ein Smartphone aufgezeichnet werden. Sehr hilfreich ist die Software CANVA. Sie unterstützt dabei, schöne Thumbnails zu erstellen. Das sind die Startbilder z. B. auf YouTube. Denn mir ist es schon passiert, ein klasse Video aufzuzeichnen und dann wird darin ein ungünstiges Standbild gezeigt.
Ist es sinnvoll, das Video selbst aufzunehmen? Oder ist es besser, wenn jemand hinter der Kamera steht?
Wenn jemand hinter der Kamera steht, ist das sicher viel hilfreicher. Es gibt direktes Feedback und man hat nichts mit dem Technik-Gedöns zu tun. Allerdings hängt diese Entscheidung auch vom Budget, dem Zielpublikum, der Frequenz und der Plattform ab. Auf Facebook darf es eher casual zugehen, auf LinkedIn dagegen förmlicher.
Wie kann ich mich am besten auf das Video vorbereiten? Was sollte ich Ihrer Erfahrung nach unbedingt beachten (Kleidung, Beleuchtung, Umfeld)?
Man sollte mit dem Ende im Kopf beginnen. Was sollen Zuschauende nach dem Video können, machen, ändern? Denn Videos, die Inhaltliches gut vermitteln, werden häufiger und länger angesehen.
Die Kleidung sollte Business-Regeln folgen, also kein Spaghettitop, außerdem nicht zu saisonal, also keinen Rollkragenpulli tragen. Es sind viele Kleinigkeiten, wie beispielsweise geputzte Brillengläser, fusselfreie Reverse.
Schön ist natürlich, wenn es im Hintergrund ein schönes Setting gibt. Ein Blumenstrauß, ein schön dekoriertes Regal, … kommt aber auch auf den Ausschnitt im Video und das Thema an. Ich mag es, wenn ich in einem kleinen runden Bild zu sehen bin und den anderen Teil des Videos für die Visualisierung nutze. Mein Hintergrund eine zart graue Tapete. Sie tritt eher in den Hintergrund und farblich passt meine Kleidung dazu immer.
Wie gehe ich souverän damit um, wenn ich mich verspreche oder verhasple?
Ich stelle mir immer vor, ich stehe jetzt vor einer Gruppe von Menschen, die mein Seminar besuchen.Wenn es passiert, einfach weitersprechen oder den Satz noch einmal wiederholen.So lässt sich das später gut herausschneiden. Wer üben möchte, kann das auch mit einem Teleprompter am Smartphone tun. Die App Parrot ist kostenfrei und für den Start sicher hilfreich.
Ich habe anfangs ein Stativ für das Smartphone genutzt und es direkt hinter meine Webcam aufgestellt. So schaue ich (fast) in die Kamera und habe gleichzeitig meinen Text parat. Es ist eine Übungs- und Mindsetsache. Wenn ich denke, ich könnte mich verhaspeln, dann passiert es auch 😉.
Eine Alternative könnte sein, mit CANVA ein schönes Bild zu erstellen, dann ein Audio aufzunehmen und es mit dem Bild zu verbinden. Dazu kann man ein
Tool wie die Headliner App (https://www.headliner.app) nutzen. Dann sieht es wie ein Video aus – das hilft, hineinzuwachsen in die Online-Welt und dadurch
eben auch sichtbarer zu werden.
Proben Sie für Ihre Videos, gibt es ein inhaltliches Konzept, oder geschieht alles ganz spontan und natürlich?
Ich mache mir vorher Stichpunkte und spreche frei. Von der „Dramaturgie“ könnte mit dem Schmerzpunkt/Engpass der Zuschauer begonnen werden. Dann kommt der Lösungsteil, praktische Beispiele, ein Zeigen, wie es gehen könnte, ein Handlungsaufruf (Call to action). Ich würde auch immer mit hinein nehmen, wo es
einen Download gibt und wo weitere Inhalte zu finden sind.
Abgesehen von der eigenen Website – welche Kanäle zur Verbreitung eines Videos empfehlen Sie noch?
Unbedingt die Social Media-Kanäle! Hier sind wichtig: ein gutes Profilbild, eine Profilbeschreibung mit dem Keyword des Engpasses der Zielgruppe. Außerdem interagieren, also andere Posts kommentieren, Fragen stellen und nicht nur selbst „Werbung“ posten. Zusätzlich können Kooperationspartner helfen, Inhalte über deren Blog und Social Media weiter zu tragen.
Unter jede E-Mail sollte die Signatur um einen Link oder auch Bild mit Link erweitert werden. Bei mir ist es beispielsweise immer ein Foto mit mir und meinen Fachbüchern. Übrigens: wer WhatsApp nutzt, könnte auch dort den Status ändern. Erstaunlich, wie viele das sehen!
Die Angebote von Rositta Beck finden Sie unter www.denkvorgang.com.
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